In Zeiten eingeschränkter Reisen und Kontakte will die neue Konzertreihe CapellaCALLS Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern zusammenbringen, um gemeinsam mit Capella de la Torre eine virtuelle Aufführung zu gestalten. Im digitalen Raum entsteht ein künstlerischer Austausch, der hoffentlich bald wieder in Form von gemeinsamen Live-Konzerten auf der Bühne und vor Publikum stattfinden kann.

CapellaCALLS unites artist from different countries with the ensemble Capella de la Torre. In times of restricted travel and contacts they will perform together in a virtual space thus creating a lively artistic exchange across borders as well as across artistic genres. Hopefully we will be able to perform together on stage and in front of an audience in the near future. 

Ein Frühlingsspaziergang durch Florenz – Musik in einem Medici-Palast … all das ist im Augenblick nicht möglich. Daher lädt Capella de la Torre mit der zweiten Edition von CapellaCALLS zu einem virtuellen Besuch in Florenz ein. Gemeinsam mit dem italienischen Bariton Gabriele Lombardi erkunden sie die Stadt der Medici und ihre Musik.  

A springtime stroll through Florence – music in a Medici palace … all this is not possible at the moment. Instead, the 2nd edition of CapellaCALLS is presenting a virtual visit to Florence. Together Capella de la Torre and the Italian baritone Gabriele Lombardi explore the city of the Medici and their music.

Im zwei-wöchentlichen Rhythmus sollen immer Sonntags um 17 Uhr weitere digitale Veranstaltungen von CapellaCALLS folgen. Bereits geplant sind weitere Kooperationen mit Slowenien und Polen.  


CapellaCALLS Part 2: Italy

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Instrumental


„Palle“ sind die Bälle im Wappen der Florenzer Patrizierfamilie Medici, sie werden durch die auf- und absteigenden Liegenoten in der Posaunenstimme dargestellt.

L´amor, dona, chi o te porto,
Volentier´voria scoprire,
El mio affano voria dire
Che per te pena soporto.

Io non so come ti posa
Descoprir l´ardente foco
Che me bruza fino al ossa
E non vedo tempo e loco;
E che, haime, bruzo infocho
Senza aver algun conforto.

Ich biete dir meine Liebe, Dame,
Gern will ich dich finden.
Und mein Geist sagt,
Dass ich für dich allen Schmerz ertrage.

Ich bin nicht wie es dir erscheint,
Entdecke das lodernde Feuer,
Das mich bis auf die Knochen verbrennt
Und ganz gleich sind mir Zeit und Orte.
Und, ach, lass es nicht umsonst brennen
Ohne einen kleinen Trost.


Anlässlich der Hochzeit von Ferdinando I. de’ Medici mit Christine von Lothringen wurde am 2. Mai 1589 in Florenz die Komödie La pellegrina des Dichters Girolamo Bargagli aufgeführt. Zwischen den Akten spielte man insgesamt sechs prunkvoll ausgestattete musikalische Intermedien von einigen der bedeutendsten Komponisten der Zeit, darunter auch Cristofano Malvezzi und Emilio de’ Cavalieri

Dalla più alta stella
Discende a celebrare
La tua letitia,
Gloriosa Fiorenza,
La dea Minerva
Cogl‘ ingegni propitia
Collei ogni scienza:
Vien, che di sua presenza
Vuole honorarti accio chè sia più bella.

Vom höchsten Stern 
Steigt herab, zu feiern
Dein Glück,
Ruhmreiche Fiorenza,
Die Göttin Minerva
Mit geneigtem Geist,
Mit ihr jede Wissenschaft:
Komm, denn mit ihrer Anwesenheit
Will sie dich ehren, damit du noch schöner bist.

Instrumental

Fuggi speme mia, fuggi
E fuggi per non far pìu mai ritorno.
Sola tu, che distruggi  
Ogni mia pace: à far vienne soggiorno
Invidia, Gelosia, Pensiero e Scorno
Meco nel cieco Inferno,
Ove l’aspro martir mio viva eterno.

Entflohen ist all meine Hoffnung
Und entflohen, um niemals wiederzukehren.
Nur du [bist es], die zerstört 
All meinen Frieden: um kommen zu lassen 
Neid, Eifersucht, Grübeln und Schande
Zu mir in die finstere Hölle,
Wo ewig meine bittere Marter wohnt.

Instrumental

O begli Anni del Oro, ò secol divo:
Alhor non Rastro, ò Falce, alhor non era
Visco, ne laccio; et no’l rio ferro, e‘l tosco;
Ma sen gia puro latte il fresco rivo;
Mel’ sudavan’ le querce; Ivano à schiera
Nymfe insieme et Pastori, alchiaro è’l fosco.
O begli anni del Or’, vedrovvi io mai?
Tornagli ò nuovo Sol, tornagli homai.
        

O schöne goldene Jahre, göttliches Zeitalter:
Es gab nicht Harke, nicht Sichel, es gab nicht
Vogelleim, Schlinge, nicht böses Eisen noch Gift;
Von reiner Milch strömte damals der kühle Fluss;
Honig verströmten die Eichen; in Scharen gingen
Vereint Nymphen und Schäfer, Tag und Nacht.
O schöne goldene Jahre, werde ich euch je sehen?
Bring sie zurück, o neue Sonne, bring sie zurück. 

Bacco, Bacco aeue

L‘e pur morto Feragu
Piangete o belle putte
Che, se’l v’a gia compiazutte
Carezar non ve vol piu
L’e pur morto feragu.

Venne gia di Bergamascha
Per stanciar con sier Rizollo
Li fu vuota la sua tascha 
Pegio fu cha in figarolo
Lui fu morto essendo solo
Per il dar sopto in su.

Mausetot ist Feragu,
Trauert, ihr schönen Mädchen
Er, der euch stets zufriedengestellt hat,
Wird euch nicht wieder liebkosen,
Mausetot ist Feragu.

Er ist von Bergamasca heruntergekommen,
Um bei Herrn Rizollo zu bleiben; 
Man hat ihm die Tasche leergemacht
Er hatte keinen Pfifferling mehr.
Er ist gestorben, ganz allein,
Weil er es rauf und runter gegeben hat.

Instrumental

O che nuovo miracolo,
Ecco che in terra scendono,
Celeste alto spettacolo,
Gli dei che il mondo accendono.
Ecco Himeneo e Venere
Col piè la terra hor premere.

O, welches neue Wunder!
Sieh, dort steigen auf die Erde herab,
Ein himmlisch erhabenes Schauspiel,
Die Götter, die die Welt in Flammen setzen.
Siehe, der Hochzeitsgott und Venus
Setzen ihren Fuß auf die Erde.

Di lassar tuo divo aspetto,
Forza m’è benchè mi duole, 
Pur ohimé, donna, non vuole. 
Di fugirla i’son costretto.
Di lassar tuo divo aspetto, 
Forza m’è benchè mi duole.

Deinen göttlichen Anblick zu lassen,
Zwingt auch mich das Unglück,
Das will ich, Herrin, trotzdem nicht.
Zu fliehen bin ich gezwungen.
Deinen göttlichen Anblick zu lassen,
Zwingt auch mich das Unglück.

Dal vago e bel sereno 
Ove non cangia mai stagion il sole
Ove non vengon meno
Per soverchio di giel gigli e viole
Movian liete carole
In questo di giocondo
Per arrichir per adorner il mondo

Vom hellen und sehr heiteren Himmel,
Wo die Sonne nicht mit der Jahreszeit wechselt,
Wo nicht weniger, vom Frost überwältigt,
Lilien und Veilchen hervorkommen,
Lasst frohe Gesänge herniedersteigen
An diesem erfreulichen Tag,
Um die Welt zu bereichern und zu schmücken.

Mitwirkende/Cast:

  • Margaret Hunter, soprano
  • Capella de la Torre
  • Gabriele Lombardi, baritone
  • Hille Wippermann, alto shawm and recorder
  • Gerd Schnackenberg, sackbut
  • Annette Hils, dulcian
  • Frank Pschichholz, lute and renaissance guitar
  • Martina Fiedler, organ
  • Peter A. Bauer, Percussion
  • Katharina Bäuml, shawm and artistic direction


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